Da sind wir also. Am Anfang einer Pandemie. Hier die guten Nachrichten: Zu keiner Zeit waren wir so gut auf eine Situation wie diese vorbereitet. Sehen wir mal über die Gesundheitssysteme der einzelnen Nationen weg, denn die scheinen ja nie frei von Kritik zu sein. Die Forschung war noch nie so weit wie heute und wir verstehen Viren und deren Ausbreitung so gut, dass Experten sehr genau vorhersehen können was passieren wird.
Wir sollten jetzt alle Ruhe bewahren. Wer es beruflich, finanziell und gesundheitlich kann, sollte zuhause bleiben, wann immer es geht. Das ist soweit nichts Neues für Euch. Dass ich nicht die richtige Person bin um Euch medizinischen Rat zu geben — geschenkt. Klar ist aber, dass wir alle unter dieser Lage leiden werden. Nicht jeder ist es gewohnt, viel Zeit zu Hause zu verbringen, vielleicht alleine, vielleicht mit zu wenig Menschen. Mit freiwilliger Quarantäne und Stubenhockertum kenne ich mich, im Gegensatz zur Medizin sehr gut aus.
Statt einen weiteren Möchtegern-Virologen abzugeben, bemühe ich mich daher darum, meine Kellerkinderfahrungen weiterzugeben, mehr Podcasts und Streams zu produzieren und Euch dabei zu helfen die nächste Serie zum Bingen, das nächste Buch oder den nächsten Comic zu finden. Daher gibt es aktuell so schnell und häufig wie möglich neue Ausgaben der MedienKuH, der Anytime Late Night und Radio Nukular (hey… Club 19 schielt auch um die Ecke, keine Sorge).
Die Pandemie betrifft uns – wenig überraschend – alle. Dabei ist aber nicht jeder in der gleichen Situation. Während ich beispielsweise wie gewohnt weiter arbeiten kann, auch wenn es Ausgangssperren geben sollte. Das gilt bei Weitem nicht für alle von Euch. Einige werden leider finanzielle Einbußen erleiden – ich kann mich da auf lange Sicht auch nicht ausnehmen, unsere Projekte sind teilweise von Sponsoren abhängig und die Stimmung in der Wirtschaft ist allgemein angespannt. Aktuell sieht aber noch alles normal aus und ich wünsche uns allen, dass im Zweifel der Staat für alle Betroffenen sinnvoll einspringen kann. Einige von Euch sind auch in systemrelevanten Berufen tätig, für Euch ist Geld mutmaßlich das kleinste Problem. An Euch geht einfach ein dickes, dickes Dankeschön.
Einige von Euch gehören zu Risikogruppen oder sind durch andere Faktoren wie körperliche oder geistige Gesundheit in einer schwierigeren Position als die meisten. Wenn Ihr alleine lebt, versucht bewusst mindestens einmal die Woche, besser alle zwei Tage, über Telefon oder Internet Kontakt mit Freunden und/oder Familie aufzubauen. Selbst dann, wenn Ihr denkt, dass Ihr mental gut vorbereitet seid, wird Euch das helfen, diese Zeit besser zu bewältigen. Eine sinnvolle Sache, die ich selbst beherzigen muss: Sport. Es gibt zahlreiche Informationsangebote wie Darbee oder Fitnessblender, die Euch dabei helfen Übungen für zuhause zu finden, damit Ihr nicht nur herumsitzt.
Dabei gehe ich jetzt von dem „heftigsten“ Fall aus, nämlich einer Ausgangssperre und städtischem Wohnraum. Spazieren oder Laufen ohne ins nähere Umfeld anderer Menschen zu gelangen sollte ja kein Problem sein.
Aber zurück zu den wirtschaftlichen Problemen. Gerade kleine und mittelständische Geschäfte die auf Laufkundschaft und Tourismus angewiesen sind, werden jetzt Probleme bekommen, wenn diese nicht schon da sind. Davon ausgehend, dass Eure finanzielle Lage gesichert ist: Schaut Euch um, hört Euch um und findet heraus, ob Ihr vielleicht einen Gutschein erwerben könnt um einzelnen Händlern und Geschäften die Lage zu erleichtern,
Wenn Ihr so privilegiert seid, eine Reinigungskraft zu beschäftigen, die jetzt nicht mehr vorbei schauen kann, zieht in Erwägung dennoch das dafür vorgesehene Geld an die beschäftigte Person zu überweisen, wenn es Euch nicht zusätzlich belastet. Wie gesagt: All das setzt voraus, dass Ihr Euch auf ein gesichertes Einkommen verlassen könnt. (Auch diese Idee stammt nicht von mir sondern aus einem Tweet, den habe ich aber nicht mehr finden können, könnt Ihr mir gerne nachreichen.)
Teilt auch Geschäfte, die eigentlich von Laufkundschaft leben aber auch zusätzlich Versand anbieten. Ein konkretes Beispiel ist mein Lieblingsteehändler aus Saarbrücken: Tee Stricker. Was jetzt folgt, ist einerseits völlig unbezahlte Werbung, andererseits fühle ich mich irgendwie verpflichtet auszuhelfen, da ich noch nie irgendwo so gut, freundlich und kompetent vor einem Kauf beraten worden bin wie dort – und das gilt nicht nur für Tee. Stefan Stricker ist ein wirklich leidenschaftlicher Teetrinker und -Händler – einfach das, was wir in unseren Kreisen einen „krassen Nerd“ nennen – und überrascht mich immer wieder mit seinem Wissen und seinen Tee-Empfehlungen.
Sein Teeladen befindet sich in der Europagalerie in Saarbrücken im 3. Stock, direkt neben der Food-Zone, die aktuell komplett geschlossen hat. Tee Stricker bleibt wohl aktuell noch geöffnet, ich vermute aber, dass die ausbleibende Laufkundschaft durchaus ein Problem ist. Tee Stricker bietet daher verstärkt an, auch online bei ihm zu bestellen.
Dabei setzt er nicht auf einen Webshop, das Ganze ist ein wenig rustikaler aber funktioniert problemlos und schnell. Auf TeeStricker-onlineshop.de findet sich die komplette Teeliste des Shops, die Preise sind pro 100g angegeben, es gibt keinen Mindestbestellwert aber ab 30€ kostet der Versand nichts. Ihr bestellt einfach per E-Mail und erhaltet dann im Paket den Kassenzettel (Rechnung) und ein Schreiben mit den Bankdaten. Ein bisschen oldschool aber genauso schnell wie ein „richtiger“ Webshop.
Auf der Teeliste findet sich für jeden etwas. Ich bin ja insbesondere bei den Schwarztees zuhause. Empfehlen kann ich insbesondere meine beiden Standardtees: Einmal den „Duke of Grey“ von Ronnefeldt, ein Earl Grey auf Assam-Basis mit „echtem“ Bergamotteöl, also keine zugesetzten künstlichen oder natürlichen Aromen. Assam ist ja eher etwas für diejenigen, die es etwas herber mögen, daher sei direkt neben die Empfehlung für meinen aktuellen Assam-Liebling auch die Warnung, dass das kein milder Tee ist.
Klar, jede Menge Abkürzungen (GTGFOP 1 – Faustregel, je mehr Abkürzungen, desto hochwertiger der Tee) und Silbermedaille auf einer Tee-WM, das ist jetzt kein Geheimtipp. Tatsache ist aber, teuer heißt nicht immer lecker und am Ende entscheidet Euer Gaumen. Assam-Fans sollten hier aber alle anerkennend nicken können.
Wie man an den Bildern sehen kann, kaufe ich von meinen Standards meist ein wenig mehr. Vor Kurzem ging aber mein Vorrat aus, weshalb ich erstmals bei Tee Stricker bestellen musste – ein eigentlich geplanter Saarlandbesuch ist ja aktuell eher nicht sinnvoll.
Es wäre unfair so zu tun, als gäbe es keine anderen Teeläden, die ebenfalls Tee verschicken. Daher: Schaut Euch um und helft sehr gerne lokal bei Euch aus, indem ihr Tee – oder was auch immer – bestellt, statt ihn vor Ort einzukaufen.
Auch erwähnen möchte ich die Tee-Gschwendner-Filialen in den Wilmersdorfer Arcaden und im Rathaus-Center Pankow in Berlin. Ein netter Mitarbeiter und Podcasthörer von dort hatte mir vor Kurzem ein sehr schönes Carepaket zusammengestellt. Auch dort kann man telefonisch und per E-Mail bestellen.
Wieso Tee für mich eine so große Rolle spielt? Erstmal schmeckt er mir natürlich sehr aber dann gibt es auch tatsächlich Studien die zeigen, dass der Konsum warmer Getränke auch emotionale Wärme und Wohlgefühl auslöst. Unterschätzt Eure Zaubertränke also nicht.
Wer mehr über Tee wissen will, schaut bitte unbedingt bei der lieben OddNina und ihrem OddBlog vorbei. Wer es bisher nicht geschafft hat, sollte vermutlich auch den Tee-Podcast hören, den wir gemeinsam aufgezeichnet haben.
Jetzt folgen noch ein paar Links, bezüglich Support etc. don’t mind them. Bleibt zuhause wenn Ihr könnt, wascht Eure Hände und bleibt gesund.